Visual Classics
Musik und visuelle Emotion
Hier sind die Bilder die Begleitung zur Musik – anders als bei der Filmmusik, wo die Musik die Untermalung der Bilder ist.
Der kurze Film untermalt die Vorstellungen, die das Musikstück beim Zuhören weckt. So wird aus einem abstrakten „reinen“ Musikstück filmische Realität. Die Bilder entstehen aus dem Charakter der Musik und deren Stimmung und Atmosphäre; sie können dabei durch inhaltliche Vorgaben der Komponisten, durch Titel oder Texte beeinflusst sein. Die vielleicht schon altbekannten Musikstücke gewinnen neue Aspekte und die Bilder machen die Musikerlebnisse einprägsam und verankern sie zusätzlich. Die musikalische Interpretation bekommt dadurch noch eine zusätzliche individuelle kreative Note.
Der Filmkritiker Bela Balázs charakterisierte das so: „Eine organische Verbindung der „reinen Musik“ mit dem Film kann ich mir vorstellen: Das nicht die Musik Begleitung zu den Bildern wäre, sondern die Bilder als Begleitung zu der Musik erscheinen würden. Die Vorstellungen, die ein Musikstück während des Zuhörens weckt, die Phantasien, die wie ein Wolkentreiben an uns vorbeiziehen, Musik wäre die Realität. Die Bilder das unterbewusst Mitschwingende. Nicht vertonter Film, sondern verfilmter Ton“.